Das Weg-Ziel-Paradox
Sichtbarer Widerspruch zwischen guter Absicht und systemischem Scheitern
Dieser Beitrag beschreibt ein Paradox.
Er leitet nichts her und löst nichts auf.
Er macht einen Widerspruch sichtbar, der aus Axiom A1 und Lehrsatz L1 folgt.
Paradox P1
Je stärker ein Ziel geliebt oder gehasst wird,
desto irrationaler werden die Wege, die zu seiner Erreichung gewählt werden.
Oder kürzer:
Das moralisch stärkste Ziel erzeugt oft die funktional schwächsten Mittel.
Erscheinungsform des Paradoxes
Das Paradox zeigt sich nicht trotz guter Absichten,
sondern durch ihre affektive Aufladung.
Typische Merkmale:
- Mittel werden nicht mehr nach Wirkungen beurteilt, sondern nach Gesinnung
- Nebenfolgen gelten als Kollateraleffekte oder werden moralisch relativiert
- Kritik an den Wegen wird als Angriff auf das Ziel verstanden
So entsteht eine eigentümliche Umkehrung:
Das Ziel wird verteidigt,
indem seine Voraussetzungen beschädigt werden.
Logischer Zusammenhang (ohne Ableitung)
- Nach Axiom A1 ist rationales Denken unter Affektbindung begrenzt.
- Nach Lehrsatz L1 verliert die Mittelwahl unter Zielbindung ihre Rationalität.
Das Paradox ist die sichtbare Realität dieser Begrenzung.
Es ist kein Fehler im Denken einzelner Akteure,
sondern ein strukturelles Muster gesellschaftlicher Prozesse.
Beispiel (Illustration, nicht Teil des Paradoxes)
(Beispiel für die Erscheinungsform dieses Paradoxes):
Ein als moralisch zwingend empfundenes Ziel rechtfertigt Wege,
die seine eigenen Voraussetzungen langfristig untergraben.
Das Beispiel illustriert das Paradox,
es definiert es nicht.
Warum das Paradox stabil ist
Das Weg-Ziel-Paradox ist schwer korrigierbar, weil:
- Kritik am Weg als Infragestellung des Ziels erlebt wird
- Zweifel moralisch delegitimiert werden
- Eskalation als Konsequenz der eigenen Ernsthaftigkeit erscheint
Das Paradox stabilisiert sich selbst.
Offenes Ende
Paradoxa verschwinden nicht durch bessere Absichten.
Sie verschwinden auch nicht durch moralische Verstärkung.
Das Weg-Ziel-Paradox markiert eine Grenze,
an der gesellschaftliches Denken regelmäßig scheitert –
und an der neue Denkformen erforderlich werden.
Welche das sein könnten,
gehört nicht in diesen Beitrag.
Hinweis zur Arbeitsweise:
Dieser Beitrag beschreibt ein Paradox.
Er endet bewusst ohne Auflösung oder Empfehlung.
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